Der fünfte dicke Turm? Manche Leser unseres Magazins mögen sich gefragt haben: „Was ist denn das für ein dicker Turm auf der Umschlagseite? Sollten auch unsere Stadtteile mit einer Mauer und trutzigen Türmen umgeben werden?“ Es stimmt schon in etwa, dass dieser Turm an der Hohen Marter etwas mit Verteidigung zu tun hatte, denn hinter seinem altertümlichen Äußeren versteckt sich ein Bunker, be�inden sich Schutzräume für die Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Heute ist dort das Garnisonsmuseum unterge- bracht. Herr Kaiser, der dieses Museum betreut, hat uns den folgenden Text überlassen. Klaus Thaler „Das Garnisonmuseum Nürnberg wurde 1992 gegründet, nachdem der Au�lösungsbeschluß für den Standort Nürn- berg bekannt wurde. Nach schwierigen Verhandlungen gelang es zunächst, einen kleinen Ausstellungsbereich im Centrum Industriekultur einzurichten. 1996 gelang dem Museum der Sprung ins eigene Domizil, den historischen Hochbunker an der Hohen Marter aus dem Jahr 1941 in der Zweibrückener Straße 54. Auf über 300 m² Ausstellungs�läche präsentiert das Muse- Dokumenten, Uniformen, Fotogra�ien, Orden und Ehrenzei- um einen Querschnitt durch die deutsche Militärgeschichte. Leben und Erleben der Soldaten aus den verschiedenen Epochen der Geschichte werden dem Besucher anhand von chen und vielem mehr anschaulich vermittelt. Eine Besonderheit des Museums stellen dabei die Groß- dioramen dar, die dem Besucher die Möglichkeit eröffnen, sich quasi hautnah in das Geschehen früherer Zeiten zu versetzen. So ist es möglich durch einen Schützengraben der Westfront 1916 zu gehen, sich in einem Gefechtstand der Infanterie im Jahr 1944 umzusehen oder in einer Bundes- wehrstube der 80-er Jahre einen Spindappell mitzuerleben. Das Museum präsentiert eine große Anzahl an kompletten Nachlässen von Soldaten aller Zeiten und Dienstgrade. Auch die Wechselbeziehungen zwischen Militär und Gesellschaft in den verschiedenen Epochen werden eingehend betrachtet. Eine umfangreiche Bibliothek und das Archiv im Spittler- torturm am Plärrer runden das Museumsangebot ab, ebenso wie historische Stadtführungen oder Vorträge zu militärgeschichtlichen Themen. Das Museum ist eine öffentliche, nach wissenschaftlichen Grundsätzen aufgebaute Einrichtung und wird u.a. durch die Stadt Nürnberg unterstützt. Viele Gruppen und auch Einzelpersonen waren bereits zu Gast im Museum oder fördern seine Arbeit durch Sach- bzw. Geldspenden. Wenn auch Sie uns helfen wollen, unser militärisches Erbe zu bewahren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Museum sucht ständig: Uniformen, Uniformteile, Effekten, Helme, Mützen, Orden und Ehrenzeichen, Blankwaffen, Waffen, Munition, Ausrüstungsgegenstände, Fotogra�ien und Dokumente, Bilder, persönliche Erinnerungsstücke und alles aus allen militärischen Epochen und artverwandten Bereichen.“ Nähere Auskünfte und Vereinbarung von Besuchsterminen Garnisonmuseum Nürnberg, Michael Kaiser OTL d.R., Museumsleiter, Zweibrückener Str. 54 90441 Nürnberg Tel.: 0911-231-7437 michael.kaiser@stadt.nuernberg.de Michael Kaiser – 31 –